TripleDAT in 3 Schritten
- Aufnehmen
- Grundlegendes
- Bearbeiten
- Ausspielen / Weiterverwenden
- Menü- / Parametervorgaben
0. Vorwort
Dieser Text soll als absolute Einsteigerhilfe zur Arbeit mit dem TripleDAT
Audiosystem dienen. Ich habe mich bemüht, ihn von unverständlichen
Fachvokabeln freizuhalten, auch wenn das Thema Harddiskrecording nicht ohne
solche zu behandeln ist. Trotzdem setze ich voraus, daß der / die Anwender
/ in schon mit grundlegenden Dingen wie z.B.Windows, dem lokalen Netzwerk und
einfachen Wav-Programmen - wie etwa Audiorecorder" oder Wave-Studio"
vertraut ist. Ich erwähne darüberhinaus, daß es ein großes
Handbuch zu TripleDAT gibt, dessen gesamter Inhalt aber genausogut in der Online-Hilfe
zu finden und bitte auch zu benutzen ist! Wie? Im Menü {Hilfe} oder ebenso
kontextsensitiv per Taste [F1].
Ich habe versucht diesen Text in Form einer kleinen durchführbaren Übung zu gestalten, was aber aufgrund der Vielzahl vorhandener Möglichkeiten, Vorraussetzungen und Fehlerquellen sehr schwierig ist. Vielmehr kannst du selbstverständlich auch durch einfaches Herumprobieren versuchen ein Ergebnis zu erreichen, was oft eine sehr plausible Möglichkeit ist, ein Programm zu erlernen. Nur eine ganz große Bitte: laß die Finger von sämtlichen Einstellungen, die Audio- oder Programmparameter beeinflussen, da evtl. das System sehr allergisch darauf reagieren könnte bzw. der Nächste evtl. nicht in der Lage ist, diese rückgängig zu machen.
TripleDAT ist definitiv nicht dazu geeignet, mal ganz schnell" ein z.B. Techno-Titel zu produzieren, oder ein Stück von einer Musik-CD als Wav-Datei zu konvertieren; dazu gibt es andere Programme!
Ich habe folgende Syntax benutzt: [das ist z.B. ein Button] und {das z.B. ein Menüpunkt}
1. Aufnehmen
- Nachdem Starten von Windows zuerst z.B. mit dem Explorer ein neues Verzeichnis auf der Festplatte D: erstellen - es sei denn, du willst an einem schon existierenden Projekt weiterarbeiten - Achtung! möglichst maximal 8 Zeichen und keine Sonderzeichen!
Beispiel: D:\test
- TripleDAT starten. Neues Arrangement erstellen: Im Dialogfeld auf [New] klicken, unbedingt das vorher erstellte Verzeichnis anwählen, auf der linken Seite einen längeren Namen eingeben, der das Projekt beschreibt und einen normalen DOS-Dateinamen mit 8 Buchstaben. Halt! noch nicht [OK] drücken!! Bei Frequency in der Regel [44,1 kHz ] auswählen. Jetzt mit [OK] bestätigen, und die Arbeitsoberfläche müßte sich öffnen.
Beispiel: new arrangement: erste Probe / new filename: eins
- Du möchtest Töne von einer CD, Kassette, Keyboard oder Mikrofon aufnehmen: wähle im Menü {File / Record Sample}oder klicke auf den roten Record-Knopf bei den Laufwerkstasten. Jetzt öffnet sich dieses Fenster:
Aktiviere das Record-Feld bei Analog.
Aktiviere das Feld [Stereo-Analog] bei In / Out.
Bestimme mit [File] noch die Datei, in die du aufnehmen willst, den vorgegebenen Namen (z.B. Take1) kannst du je nach Belieben lassen oder ändern, aber achte bitte immer darauf, daß du dich im richtigen Verzeichnis befindest (D:\test). Abschließend den Dateinamen mit [OK] bestätigen.
Am Mischpult mußt du den richtigen Kanal öffnen, also am einfachsten so, daß du das hörst, was du aufnehmen willst. (eine Liste der Kanalbelegung müßte neben selbigem liegen)
Klicke nun auf [Rec/Pause] - der grüne Strich im Hintergrund - auch Locator" genannt - läuft jetzt los, es wird aber noch nicht aufgenommen! Dazu mußt du nochmals auf [Rec] klicken.
Die Aufnahme mit [Stop] beenden.
Bist du dir sicher, daß die Aufnahme mißlungen ist, und du sie sofort wiederholen willst, einfach auf [once again] klicken, sonst [OK].
Nun verwandelt sich der Mauszeiger in ein Rechteck, du mußt jetzt die Spur wählen, auf der du deine Aufnahme - das Sample" - ablegen willst. Die zeitliche Position ist automatisch immer die Stelle, an der die Aufnahme begonnen hat.
Beispiel: klicke auf Spur 3
Das Sample-Rechteck liegt nicht an der richtigen Stelle? Kein Grund zum Nervenzusammenbruch, einfach mit der Maus verschieben, wohin du willst. Im Abschnitt 2 steht dann auch, was du noch so damit machen kannst.
- Du möchtest existierende WAV-Dateien einladen: wähle im Menü {File / Import Sample}, wähle nun die WAV-Datei aus, die du importieren willst. Achtung! es werden nur Dateien mit 16 bit und 44,1 bzw. 48 kHz verarbeitet.
Anschließend mußt du die neue Sampledatei angeben, also einen längeren beschreibenden Namen und einen kurzen DOS-Dateinamen (8 Buchstaben). Achte bitte unbedingt darauf, daß du dich im richtigen Verzeichnis befindest. (D:\test)
Wenn der Import beendet ist, mußt du das neue Sample wie oben beschrieben auf einer Spur ablegen.
- Du möchtest Töne von einem DAT aufnehmen: Gehe genau wie bei der oben beschriebenen Aufnahme vor, allerdings mußt du das Record-Feld bei Digital anwählen, und bei In / Out [Stereo Digital] auswählen.
Die Töne vom DAT-Gerät werden optisch digital ohne das Mischpult in den Computer übertragen.
- Wenn du nun die ersten Rechtecke - also Samples" - in deinem Arrangement hast, solltest du schon mal selbiges abspeichern - dazu drückst du ganz einfach die Taste [F2] oder wählst im Menü {File / Save Arrangement}.
2. Grundlegendes
- Maus: die linke Maustaste dient wie gewohnt zum Anklicken von allerlei Dingen. In den Audiospuren ist sie immer zum Bewegen des Locators - das ist die Abspielposition - zuständig. Die rechte Maustaste dient zum Markieren von Samples, und zum Öffnen von Kontextmenüs, das sind Menüs, die ihren Inhalt vom aktuellen Zusammenhang herleiten.
- Laufwerksfunktionen: Play, Stop und Rec dürften klar sein, zum Hin- und Herspringen nimmt man am einfachsten die Maus. Es geht aber natürlich auch mit den Vor- und Rücklauftasten.
- Um Töne zu hören:
Mischpult und Verstärker einschalten. Am Verstärker auf AUX und Speaker A schalten. Am Mischpult die MainMix-Regler auf etwa -10 stellen, und Kanal 13-14 langsam öffnen, um die Lautstärke zu regulieren. Kanalbelegung siehe Liste. (hoffentlich)
3. Bearbeiten
- Wenn du nun mindestens ein Sample in deinem Arrangement hast, kannst du schon mal ausprobieren, was es so für Möglichtkeiten gibt, dieses zu verändern.
- Verschieben: Mit der linken Maustaste das gewünschte Sample anfassen, und an die gewünschte Stelle ziehen (Zeit / Spur). Es ist nicht möglich - und auch ziemlich unsinnig - 2 Samples auf einer Spur übereinander zu legen, dafür kannst du aber theoretisch beliebig viele Spuren benutzen. Ein Test ergab, daß unser System ohne Echtzeiteffekte mindestens 25 Stereo-Samples gleichzeitig abspielt. (das ist viel!)
- Einfrieren: Um ein Sample an der gewählten Stelle festzuhalten und gegen versehentliches Neuverschieben mit der Maus zu sichern kann man es einfrieren". Dazu wird das gewünschte Sample mit der rechten Maustaste angewählt und im Kontextmenü {Freeze} ausgewählt. Nun ändert das Sample seine Farbe, und wenn man mit der Maus drüberfährt, erscheint anstelle des Mauszeigers ein Schneemann. Um ein eingefrorenes Sample wieder bewegen zu können muß man in o.g. Kontextmenü (rechte Maustaste auf dem Sample) den Punkt {Melt} auswählen (das ist englisch und heißt schmelzen").
- Mit der Wellenform arbeiten:
Um Operationen an der Wellenform - also wie in einem normalen Wave-Editor - vornehmen zu können, genugt ein Doppelklick auf das gewünschte Sample. Dabei öffnet sich der sogenannte Cutter", gewissermaßen die zweite Arbeitsoberfläche. Im Fenster siehst du die Wellenform des Samples, die du beliebig vergrößern bzw. auch wieder verkleinern kannst. Dazu gibt es jeweils zwei Möglichkeiten: Die Lupen in der Symbolleiste oder der waagerechte Balken zwischen Symbolleiste und Wellenform. Diesen Balken kann man verschieben, oder an den Kannten anfassen und vergrößern / verkleinern, damit ändert sich dann analog der Fensterinhalt.
- Schneiden / Löschen: Um nun z.B. ein überflüssiges Wort aus einem gesprochenen Satz herauszuschneiden, muß man sich durch Anhören das ungewünschte Wort aus den konfusen Grafiken der Wellenform heraussuchen, dazu empfiehlt es sich z.B. den gewünschten Bereich zu vergrößern. (s.o.) Hast du dann ungefähr den Bereich gefunden, markiere mit der rechten Maustaste einen sogenannten Block. Dieser wird sehr gut sichtbar rot eingefärbt. Um die Grenzen dieses Blockes genauer festlegen zu können gibt es 2 Hilfsmittel, die sich beide unter der Schaltfläche mit den zwei Pfeilen verbergen. Es handelt sich hierbei um den Loop-Modus. Du kannst wählen zwischen Include" und Exclude"- Modus, was letztlich bedeutet, daß nur der gewählte Block bzw. eben gerade dieser nicht mit abgespielt wird. Nunn solltest du in der Lage sein, die Blockgrenzen ziemlich genau auf das ungewollte Wort zu legen. (Nicht verzagen, das kann manchmal sehr nervtötend sein . . . ) Wenn du nun diesen Block markiert hast, schalte den Loopmodus wieder ab - es müssen die zwei Pfeile zu sehen sein. Nun kannst du per Klick mit der rechten Maustaste auf diesen Block wieder ein Kontextmenü öffnen, in dem es u.a. den Punkt {Skip} gibt - das heißt soviel wie überspringen". Wenn du genau diesen Punkt auswählst, wird der gewählte Block aus der Darstellung gelöscht, und nicht mehr abgespielt.
- Rückgängig machen:
Achtung! Der Block ist nicht aus dem Sample gelöscht, und soll es auch gar nicht sein - alle Operationen dieser Art arbeiten bei TripleDAT nichtdestruktiv", was bedeutet, daß sich das Programm nur merkt, welche Änderungen du an dem Original vornimmst, und diese dannn beim Abspielen in Echtzeit ausführt! Die Originalaufnahme bleibt dabei vollständig bestehen! Wenn die o.g. Blockgrenzen doch nicht richtig ausgewählt waren, klickst du an der Stelle, an der sich der gelöschte Block befand, auf den dort jetzt vorhandenen senkrechten blauen Strich - mit der rechten Maustaste! Und schwups ist der gelöschte" Block wieder da!
- sonstige Operationen
Natürlich kannst du mit einem markierten Block noch viel mehr machen, aber einerseits soll das hier ja nur eine Einführung sein, und außerdem kannst du ja selber mal ein bißchen rumprobieren! Nur eine kleiner Anfang: in Schleife abspielen, an eine andere Stelle kopieren / verschieben (alles nichtdestruktiv !!!), als neues Sample abspeichern, mit Effekten versehen (oha, jetzt wirds lustig - s.u.), u.v.a.m. ...
- Lautstärke einstellen
Schließe bitte jetzt erstmal das Cutterfenster, du wirst wahrscheinlich gefragt werden, ob du die Änderung abspeichern willst, was i.d. Regel mit [OK] beantwortet werden sollte.
In TripleDAT hast du eine sehr komfortable Möglichkeit Samples generell gleichlaut zu machen, das nennt man dann Normalisieren". Im einfachsten Fall klickst du im Arranger (das große Hauptarbeitsfenster) mit der rechten Maustaste auf das gewünschte Sample, es öffnet sich das oben schonmal erwähnte Kontextmenü. Nun wählst du {Setup}.
(Bild)
In dem neu erschienenen Dialogfenster kannst du unter anderem den Namen des Samples ändern, oder die Lautstärke, und das wollen wir ja. Doch halt! Drücke bitte zuerst mal auf den Button [Peak Search]. Nach eine kurzen Berechnungszeit kannst du nämlich mit dem Schieberegler die Lautstärke einstellen, mit der das Sample abgespielt wird, und die Zahl hinter Volume / abs. gibt dir an wie laut es wirklich ist. Im Idealfall solltest du den Regler auf -1 dB stellen, damit du keine Übersteuerung bekommst, dein Klang aber trotzdem recht laut ist. Abschließend das Sample-Setup-Fenster bitte mit [OK] wieder schließen.
(Für Fortgeschrittene: Es gibt noch etliche, viel bessere Methoden, Klänge perfekt auszusteuern, oder lauter zu machen - aber das gehört hier nicht hin!!)
- Samples mehrmals verwenden
Du kannst, z.B. um für den nächsten Schritt mehr Zeit zur Verfügung zu haben, ein Sample im Arrangement mehrmals z.B. an unterschiedlichen Stellen verwenden (es ist trotzdem nur einmal auf der Festplatte!). Dazu markierst du das gewünschte Sample und drückst [Strg+D] oder wählst im Kontextmenü den Punkt {Duplicate}. Nun gibt es eine zweite Version des Samples, mit der du jeglichen Unfug treiben kannst, ohne das erste oder eine andere Kopie zu verändern - von der Festplatte löschen mal ganz heimlich ausgeschlossen!
- das Sahnhäubchen: einen Halleffekt auf deinen Klang legen
Du hast also jetzt sagen wir mal auf der Spur 3 einen gesprochenen Satz liegen - nach Möglichkeit mindestens eine Minute lang. Jetzt wählst du bitte im Menü {Window / TrackMixer} Na huch, da sind ja noch mehr Regler! Keine Angst, einfach nicht dran rumstellen! Auf der rechten Seite dieses Mischpultes" sollten ein paar seltsame Textzeilen zu finden sein - das sind alle verfügbaren Effektmodule". Ziehe jetzt bitte die Zeile {Room Simulator} von dort in das Rechteck über dem Schieberegler für die Spur 3 - das ist dann wohl der mit der 3 unten, oder? Jetzt müßte diese Zeile in dem Rechteck zu finden sein. Außerdem stehen ganz rechts im unteren Fenster noch mehr seltsame Textzeilen - das sind sogenannte Presets", also abgespeicherte Einstellungen des jeweiligen Effektes.
Solltest du das alles richtig gemacht haben, müßte beim Abspielen der gesprochene Satz mit einem Halleffekt versehen sein. Probier doch einfach mal die ca. 30 Presets aus, einfach während des Abspielens eine Preset-Textzeile anklicken - die Effekte arbeiten in Echtzeit! Sehr abgefahrene Sachen sind z.B. Oiltank" oder Cosmic Space".
- den Effekt wieder wegmachen
Dazu ganz einfach reziprok analog" :-) die Zeile Room Simulator" von Spur 3 wieder in das rechte obere Kästchen zurückziehen, fertig!
- unbedingt immer mal wieder abspeichern!! (mit [F2])
4. Ausspielen / Weiterverwenden
- auf Kassette aufnehmen
Du hast dir jetzt also ein oder mehrere Geräusche zusammengestellt und mit einem Effekt versehen. Nun möchtest du das Ganze z.B. auf eine Kassette aufnehmen, um es zu Hause deiner ganzen Familie vorspielen zu können :-)
Dazu spielst du einfach wie gehabt deine Geräusche ab, und nimmst auf dem Kassettengerät auf: wenn du in den Lautsprechern etwas hörst, müßte das gleiche auch auf der Kassette ankommen.
- als WAV-Datei weiterverwenden
Dazu mußt du alle Samples, die du exportieren willst markieren. Dies geht mit [Shift+rechte Maustaste] oder indem du mit der rechten Maustaste einen Rahmen auf alle diese Samples ziehst. Nun öffnest du das Kontextmenü dieser markierten Samples und wählst {Merge}. Im Dialogfenster wählst du für stereo: [merge in stereo sample] oder um eine mono-Wav-Datei zu erhalten: [merge in one mono sample], außerdem unter File Format [Wav-Format] und aktivierst den Punkt {include Effects}, damit die Echtzeiteffekte mit in die Wav-Datei übernommen werden. Nachdem du [OK] angeklickst hast (hicks), gibts du noch den Namen und das richtige Verzeichnis (!!) der zu erstellenden Datei an, und klickst auf [OK]. Die Wav-Datei wird erstellt, und du kannst sie dann mit dem Explorer über das Netzwerk z.B. auf den Server oder einen anderen Rechner verschieben, um sie z.B. in Director einzubinden.
5. Menü- /Parametervorgaben
- Sollte einmal etwas nicht wie oben beschrieben klappen, kann das u.U. daran liegen, daß irgendwelche Einstellungen falsch sind, darum habe ich hier mal die Grundwerte der meisten Parameter aufgelistet, die du im Zweifelsfalle überprüfen kannst:
- Häckchen in den Menüs:
Edit: {Snap to marker} und {Snap to sample}
Options: {Follow locator}
Window: alle 4
- {Options / Audio settings}
folgende Einstellungen: {perfect volume}, Default {analog}, Warp Input {analog}
alles andere: Finger weg!!!
- im Record-Dialog unter Settings: nur {generate Display data}
Wenn {Threshold} aktiviert ist, nimmt TripleDAT automatisch auf, sobald der daneben angegebene Audiopegel am Eingang überschritten wird. Ist sehr praktisch, wenn man vom Digitaleingang aufnimmt, sonst aber nur für Fortgeschrittene zu empfehlen.
ganz viel Spaß wünscht:
der liebe Christian
dieser text entstand im rahmen einer belegarbeit
im fach informationsaufbereitung
alle angaben ohne gewähr (c) chr. güssmer 1998